Die Börsenlage 2015

Am Montag, dem 17. November 2014, vermeldete die japanische Notenbank eine Rezession im asiatischen Land, das zog die Börsen weltweit nach unten. Am selben Nachmittag stellte EZB-Präsident Mario Draghi weitere Stützungskäufe seiner Zentralbank in Aussicht, die Kauflaune unter den Dax-Anlegern stieg prompt. Die Börse wird nach wie vor gestützt, Kursrückschläge sind nach Analystenauffassungen daher nicht zu erwarten. Selbst das Gold berappelte sich und setzte vom Vierjahrestief zu einer gewaltigen Rallye an. Die Börse startet offenbar den Jahresendspurt.

Börse ohne Impulse?

Aktuell fehlen der Börse die Impulse durch die Berichte der großen Unternehmen, denn diese wurden im Oktober für das Q3 komplett abgeliefert. Lediglich die Ankündigung von EZB-Chef Draghi, künftig auch Staatsanleihen im Rahmen des europäischen Quantitative Easings aufkaufen zu wollen, verleiht der Börse einen gewissen Schub, der aber schwach ausfällt. Dem stehen negative Nachrichten gegenüber, denn der G20-Gipfel in Australien ist eher ernüchternd verlaufen. Zwischen Russland und dem Westen bauen sich neue, sehr starre Fronten auf, so etwas sieht die Börse eher gar nicht gern. Der Dollar stieg genauso wie der Euro gegenüber dem Rubel um jeweils 0,8 %. Ein wichtiger Indikator für die Börse war und ist der Ölpreis, dieser gab nach. Die Rohöl-Sorte Brent fiel um 2,2 % im Preis. Aktienstrategen erwarten angesichts schwacher und/oder widersprüchlicher Impulse an der Börse in den kommenden Tagen und Wochen wenig Bewegung. Bestenfalls zweitrangige US-Konjunkturdaten könnten noch etwas Stoff für Kursfantasien liefern, jedoch sollten Anleger aktuell die geopolitischen Krisen nicht aus den Augen verlieren.

Welche Werte sind aktuell an der Börse gefragt?

Angesichts der etwas mauen Stimmung fragen sich viele Anleger, womit an der Börse noch kräftige Renditen zu erzielen sind. Schnell richtet sich der Blick auf andere als die deutschen Werte. US-amerikanische, chinesische und sogar japanische Werte toppen die deutschen und europäischen Titel zum Teil sehr deutlich. Deutlich wird das beispielsweise beim ETF-Handel. Hier fließt aktuell das Geld aus DAX- und Eurostoxx-ETFs ab, gekauft werden Aktien aus den USA, China und Japan sowie ETFs auf den MSCI-World-Index. Das muss auch Charttechniker nicht verwundern, die das Geschehen an der Börse aus einem rein technischen Blickwinkel betrachten. Der DAX ist von seinem Allzeithoch aus dem letzten Sommer (10.051 Punkte) weit entfernt, er befindet sich charttechnisch gesehen in einer riesigen Range, in der alles passieren kann: auch ein deutlicher Kursrückgang. Ganz anders stellt sich die Situation in den USA dar, der Dow Jones kletterte vor wenigen Tagen auf 17.647 Punkte und markierte damit ein neuerliches Alltime-High, der japanische Nikkei hatte erst kürzlich ein Siebenjahreshoch erreicht. In Europa wird zwar auch gekauft, aber sehr selektiv. Der bankenlastige europäische Leitindex Eurostoxx 50 tritt auf der Stelle, was angesichts der Unsicherheiten bei europäischen Banken kaum verwundern kann. Japanische Aktien werden hingegen gekauft, wenn sie währungsgesichert sind wie etwa der MSCI Japan Euro-Hedged (WKN DBX0KT), der seit Oktober zu einem riesigen Satz angesetzt und seinen Anlegern ein Plus von 17 % in nur vier Wochen verschafft hat. Beim iShares MSCI Japan-Euro-Hedged (WKN A1H53P) sind es immerhin ebenfalls 15 %. Der dritte gut laufende japanische ETF ist der Amundi Japan Topix-Euro-Hedged Daily (WKN A1J4TX). Chinesische Aktien konnten an der Börse wohl noch mehr überzeugen, denn der CSI 300, ein Index der 300 wichtigsten festlandchinesischen Aktien, konnte seit Mai 2014 um 34 % zulegen. In Europa hingegen werden Banken-ETFs eher verkauft, der iShares EuroStoxx Banks etwa verlor seit Mai 7 % seines Wertes. Selbst europäische Autowerte haben derzeit keinen guten Stand an der Börse, Anleger trennen sich von den entsprechenden ETFs. Gefragt sind in Europa hingegen Telekommunikations-ETFs wie der iShares Stoxx-Europe 600 Telecommunications mit der WKN A0H08R. Unter anderem gute Nachrichten von Vodafone gaben diesem Titel Auftrieb. Insgesamt zeigt sich die Börse im Herbst 2014 sehr uneinheitlich.

Quelle: www.geld247.com

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