Diese Kapitalflüsse gibt es in der EU - So spannend ist der Markt!

Besonders in den aktuellen Zeiten niedriger Zinsen wird in der EU versucht, die Kapitalflüsse in die richtige Richtung zu lenken. Dennoch bot der Markt in den vergangenen Jahren immer wieder ein spannendes Potenzial, das von verschiedenen Seiten ausgenutzt werden konnte. Doch wie wirken sich die Kapitalflüsse innerhalb des Staatenbunds aus und welche Vorteile ergeben sich unter Umständen für den einzelnen Bürger daraus?

Die Käufe von Anleihen

In der Tat handelt es sich um ein breit gefächertes Themenfeld, welches für verschiedene Personengruppen, Institutionen und Unternehmen interessant ist. Zu den bedeutendsten Flüssen von Kapital, wie wir sie in diesen Tagen wahrnehmen können, zählen die Käufe von Anleihen durch die EZB. Der Kauf der Anleihen nutzt einen wichtigen Mechanismus des Finanzsystems. Möchten sich Staaten Geld leihen, so müssen sie den Anlegern dafür eine Rendite bieten. Eine drohende Deflation in der Euro-Zone wird von der EZB dadurch verhindert, dass besonders große Mengen an Staatsanleihen aufgekauft werden. In den vergangenen Jahren floss auf diese Weise mehr als eine Billion Euro in den Markt, die für eine künstliche Verzögerung der Deflation sorgte.

Gleichzeitig gelang es der Zentralbank auf diese Weise, den Leitzins deutlich zu senken. Dies ist besonders für Kreditnehmer ein Anreiz, sich neues Kapital zu leihen und dadurch Investitionen zu tätigen. Dies gilt gleichermaßen für große Unternehmen, wie auch für den einfachen Privatanleger. Auch diese Kredite wurden immer wieder so gelenkt, dass sie einen möglichst großen Nutzen für die Wirtschaft nach sich ziehen. So haben zum Beispiel Gründer und Selbstständige die Gelegenheit, günstige Darlehen aufzunehmen. Viele Möglichkeiten für Selbstständige tragen dazu bei, dass neue Investitionen in das eigene Geschäft vorgenommen werden können, die wiederum den eigenen Standpunkt auf dem Markt festigen.

Weniger Kapital fließt derweil von den Sparern zu den klassischen Hausbanken. Da die typischen Einlagen kaum noch dazu in der Lage sind, für einen Zuwachs der Werte zu sorgen, werden andere Anlageformen in den Blick genommen. Im Fokus stehen zum Beispiel die Aktien an der Börse. Da zuletzt so viel Geld in die Märkte floss, war es den Börsen gelungen, immer neue Höchststände zu erreichen. Diese Entwicklung ging auch an den Privatanlegern nicht spurlos vorbei. Diese sind in immer größerem Stil dazu bereit, die höhere Volatilität dieser Anlage in Kauf zu nehmen, um selbst in diesen Tagen noch ansehnliche Renditen erzielen zu können. Wer sich dagegen als Sparer nicht von den klassischen Formen der Geldanlage trennen konnte, steht nun vor einer aussichtslosen Situation. Schließlich sorgt die schleichende Inflation eher für einen Wertverlust, wenn keine nennenswerten Zinsen von den Banken gewährt werden.

Die Angst vor der Zinswende

Ein solcher Stil wird von den Verantwortlichen auf der Seite der EZB aber nicht unbegrenzt fortgeführt werden können. Denn durch die großen Geldmengen, die aktuell in die Märkte fließen, steigt sogleich die Gefahr der Blasenbildung. Dies bedeutet, dass sich ohne ein rechtzeitiges Umschwenken ein neuerlicher Crash der Märkte verwirklichen könnte, wie er schon um die Jahrtausendwende mit der sogenannten Dotcom-Blase stattgefunden hatte. In diesem Fall würden nicht nur große Unternehmen, sondern auch Privatanleger viel Geld verlieren, die sich in den vergangenen Jahren mehr und mehr auf das Parkett der Börse gewagt hatten.

Um die Konjunktur ab einem bestimmten Punkt zu bremsen, wird es jedoch notwendig sein, langfristig die Zinswende nicht aus dem Blick zu verlieren. Damit ginge eine klare Verknappung der Geldmenge einher, die in die Märkte fließt. Doch diese Beziehung lässt sich auch umkehren. Für viele Experten ist ein mögliches Ende der Anleihekäufe von der EZB ein klarer Indikator dafür, dass die Zinswende von den Verantwortlichen vorbereitet wird. In diesem Moment würden auch die Börsen von ihrem aktuell so rasanten Wachstum ablassen. Gleichsam rücken klassische Geldanlagen wieder mehr in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Schließlich ist es dann auf ihrer Grundlage erneut möglich, einen wesentlichen Zuwachs des eigenen Kapitals zu erwarten. Die Anleger dürfen aus diesen Gründen durchaus gespannt sein, welche Entwicklungen die kommenden Jahre noch mit sich bringen.

Die Einflüsse der Politik

Auf der anderen Seite ist auch die Politik gefragt, die richtigen Regulierungen für die Wirtschaft zu finden. Aktuell begeistert das großartige Wachstum der Wirtschaft, welches in der Form zumindest bis ins Jahr 2019 weiter anhalten soll. Davon profitiert auf der anderen Seite die Bevölkerung, was die allgemeine Stimmung in der EU positiv beeinflusst. So sei bereits im Jahr 2018 eine Senkung der Arbeitslosigkeit in der EU auf weniger als 20 Prozent möglich, wie sie in den vergangenen Jahren noch nie erreicht werden konnte. Das Potenzial der aktuellen Situation scheint somit noch nicht voll ausgeschöpft zu sein. Auf den ersten Blick erscheint es somit kontraproduktiv, ein Mittel wie die Zinswende genauer in Betracht zu ziehen, um die Weichen auf ein gesundes Wachstum der Wirtschaft zu stellen und die Bildung einer Blase aktiv zu verhindern. Je nach dem, welchen Kurs die führenden Politiker in den kommenden Monaten einschlagen, wird dies auch den weiteren Verlauf des Aufschwungs bremsen oder gar verstärken. Es ist demnach besonders interessant, aus einer solchen Perspektive an das Thema heranzutreten und sich mit den individuellen Auswirkungen zu befassen. Denn selbst die Prognosen der Experten sind derzeit nicht dazu in der Lage, die weitere Entwicklung des Themas bis ins letzte Detail zu klären und dadurch für eine klare Linderung der vorherrschenden Spannung auf diesem Gebiet zu sorgen.

Die weiteren Entwicklungen

Die niedrigen Zinsen können demnach als wichtiges Zugpferd für die aktuell so starken Kapitalflüsse ausgemacht werden. Erst aufgrund der Tatsache, dass andere Investitionen keine Renditen mehr bereithalten, sind überhaupt so viele Menschen und Unternehmen dazu bereit, diesen Schritt für sich in Betracht zu ziehen. Als Profiteur der Situation lässt sich die Wirtschaft in ihrer Allgemeinheit ausmachen. Ihr ist es auf der Grundlage der neuen Trends gelungen, einen starken Aufschwung zu zementieren, der sich in Zukunft noch stärker auf die verschiedenen Bereiche auswirken soll. Auf der anderen Seite gelingt es den Börsen in diesen Tagen immer wieder, die eigenen Kurse auf ein noch höheres Niveau zu hieven. Solange die Zinswende noch nicht in Sicht ist und damit der aktuellen Entwicklung kein Riegel vorgeschoben ist, weist nichts auf eine Abkehr von der aktuellen Phase hin. Diese könnte sich in ihrer Bedeutung damit noch weiter steigern und größere Kreise um sich ziehen. Diese Kapitalflüsse entstanden demnach aus der Motivation, selbst in diesen Tagen noch eine ansehnliche Rendite erzielen zu wollen. Unter dem Strich ist dies ein ganz wesentlicher Grund, weshalb es sich lohnt, die Situation in ihrer Gesamtheit zu erfassen und eigene Schlüsse daraus zu ziehen. Inwiefern davon die eigene Strategie als Privatanleger am Ende beeinflusst wird, hängt natürlich auch von der eigenen Risikobereitschaft ab. Diese sollte auf einer individuellen Grundlage ausgelotet werden, um die eigenen Handlungen damit in Einklang bringen zu können.

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