Finanzen 2023: Was ändert sich im neuen Jahr in Deutschland?


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Im Jahr 2023 stehen wieder einmal viele Änderungen vor der Tür. In vielen Fällen profitieren Verbraucher von diesen Gesetzen und Beschlüssen, denn sie sorgen für finanzielle Entlastungen. Allerdings gibt es auch Bereiche, in denen das Leben teurer wird. Deshalb lohnt es sich, diese Änderungen zu kennen.

Leider ist es manchmal schwierig, sämtliche Entwicklungen im Auge zu behalten. Gerade in Zeiten der Inflation und der steigenden Lebenskosten ist man oft zu beschäftigt dafür.

Darum gibt es in diesem Artikel die wichtigsten Änderungen, die im Jahr 2023 auf Verbraucher zukommen, auf einen Blick. Wir erklären die Änderungen für Steuern, Versicherungen und Entlastungen. Außerdem zeigen wir, was sich bei der Altersversorgung ändert. So weiß man genau, wie es 2023 für das Sparschwein aussieht.

Steuern und Entlastungen: Das bringt der Jahreswechsel

Der Grundfreibetrag steigt an

Der Grundfreibetrag ist die Summe des Einkommens, die nicht besteuert wird. Durch das Inflationsausgleichsgesetz steigt dieser Betrag im Jahr 2023 auf 10.908 Euro an. Für verheiratete Paare gilt ein Freibetrag von 21.816 Euro. Der Spitzensteuersatz beträgt 42 Prozent und gilt ab einem Jahresgehalt von 62.810 Euro.

Preisbremse für Strom und Gas

Im März tritt die Strom- und Gaspreisbremse in Kraft. Sie gilt nachträglich auch für die ersten beiden Monate des Jahres und soll bis Ende April 2024 laufen. Für Privathaushalte wird der Strompreis auf höchstens 40 Cent pro Kilowattstunde begrenzt. Der Gaspreis soll maximal 12 Cent pro Kilowattstunde betragen. Um die Lebenskosten zu reduzieren, ist in vielen Haushalten auch beim Wasser Sparen angesagt. Ein praktisches Mittel dafür sind Duschköpfe, die den Verbrauch verringern.

Mehr Kindergeld und Freibetrag

Das neue Jahr bringt Entlastungen für Familien mit Kindern mit sich. Wer bis zu drei Kinder hat, bekommt für jedes Kind 250 Euro Kindergeld pro Monat, ein Anstieg von etwa 13 Prozent. Diesen Betrag gab es bisher erst ab vier Kindern. Auch der Kinderfreibetrag steigt um 140 Euro an und beträgt jetzt 8.688 Euro pro Jahr. Sparerpauschbetrag wird erhöht

Die Höhe der steuerfreien Kapitaleinkünfte steigt um fast ein Viertel an. Für Einzelpersonen beträgt er nun 1.000 Euro, Ehepaare dürfen das Doppelte geltend machen.

So profitieren Arbeitnehmer und Arbeitslose

Werbungskosten im Homeoffice

Die Pauschale fürs Homeoffice steigt an. Arbeitnehmer, die von zu Hause aus arbeiten, können im neuen Jahr mehr Steuern erstattet bekommen. Dafür benötigt man kein separates Arbeitszimmer. Bis zu 210 Tage im Jahr kann man 6 Euro pro Tag von den Steuern absetzen. Das sind bis zu 1.260 Euro für das Jahr. Dieser Betrag gilt als Werbungskosten.

Bürgergeld

Mit dem Start ins Jahr 2023 wurde auch das Arbeitslosengeld überarbeitet. Jetzt gibt es das Bürgergeld statt Hartz-IV. Das soll Menschen helfen, die über längere Zeit arbeitslos sind. Der neue Regelsatz beträgt 502 Euro. Außerdem werden die Kosten für die Wohnung und übliche Heizkosten übernommen. Wenn das eigene Vermögen weniger als 40.000 Euro beträgt, wird es dabei für 12 Monate nicht berücksichtigt. Es gibt überdies weniger Sanktionen als früher.

Midi-Job-Grenze

Menschen mit geringem Einkommen bekommen 2023 ebenfalls Unterstützung. Die Obergrenze für Midi-Jobs beträgt nun 2.000 Euro pro Monat. Das ist eine Steigerung von 400 Euro. Midi-Jobs sind der Bereich oberhalb der Minijobgrenze, also mehr als 520 Euro monatlich, und einem regulären Einkommen. Midi-Jobs sind sozialversicherungspflichtig, aber mit einem niedrigeren Beitrag.

Gelber Schein fällt weg

Hier geht es zwar nicht direkt ums Geld, aber es ist eine wichtige Änderung für Arbeitnehmer. Die Verantwortung für die Krankschreibung liegt nämlich nicht mehr bei ihnen. Den sogenannten Gelben Schein muss man nicht mehr einreichen. Stattdessen holen Arbeitgeber sich den digitalen Nachweis über die Krankschreibung direkt bei der Krankenversicherung. So können Arbeitnehmer sich ganz auf ihre Genesung konzentrieren.

Altersvorsorge und Rente: Das muss man beachten

Rentner dürfen dazuverdienen

Für das neue Jahr ist ein Beschluss vorgesehen, der es Rentnern erlauben soll, ohne Begrenzung neben der Rente Geld dazuzuverdienen. Das gilt sowohl für Altersrentner als auch für Frührentner.

Bei Erwerbsminderungsrentnern ist im Jahr 2023 eine Grenze von 17.823,75 Euro brutto für den Hinzuverdienst vorgesehen. Das ist eine große Steigerung, denn bisher lag die Grenze bei 6.300 Euro im Jahr. Wer nur teilweise erwerbsgemindert ist, muss sich an ein Maximum von 35.647,50 Euro brutto pro Jahr halten.

Beiträge sind absetzbar

Arbeitnehmer, die in die Rentenversicherung einzahlen, können ab diesem Jahr die Rentenbeiträge vollständig von der Steuer absetzen. Bis zur Rente soll man diese Beiträge als Sonderausgaben steuerlich geltend machen können. Die Rente soll in Zukunft erst bei der Auszahlung besteuert werden. Das kann sich sehr positiv auf den eigenen Geldbeutel auswirken.

Beitragsbemessungsgrenze steigt an

Wie hoch die Beiträge für die Rentenversicherung sind, hängt von der Entwicklung des Einkommens ab. Während der Coronapandemie war diese sogar rückläufig, aber das ist nun nicht mehr der Fall. Die Beitragsbemessungsgrenze ist der Höchstbetrag beim Bruttolohn, von dem der Versicherungsbeitrag für die Rente abhängt. Dieser beträgt in den alten Bundesländern dieses Jahr 87.600 Euro pro Jahr, was 7.300 Euro im Monat entspricht. In den neuen Bundesländern sind es 85.200 Euro jährlich oder 7.100 Euro pro Monat.

Renten werden angeglichen

Im Laufe des Jahres 2023 soll die Altersrente in Deutschland steigen. In den alten Bundesländern soll die Steigerung etwa 3,5 Prozent betragen, in den neuen Bundesländern sollen es 4,2 Prozent werden.

Durch diese Steigerung nähert sich die Rente in den neuen Bundesländern dem Rest des Landes an. In diesem Jahr soll Ostdeutschland 99,3 Prozent des Rentenniveaus erreichen.

Was wird teurer im neuen Jahr?

Krankenversicherung

Gesetzliche und private Krankenversicherungen werden dieses Jahr teurer. Für gesetzlich Versicherte erhöht sich der Zusatzbeitrag um 0,3 Prozent, was zu einem Durchschnitt von 16,2 Prozent führt. Privatversicherte zahlen etwa 3 Prozent mehr im neuen Jahr.

Für Angestellte wird es schwieriger, in die private Krankenversicherung zu wechseln. Dafür ist jetzt ein Jahreseinkommen von 66.600 Euro brutto nötig. Das ist ein Anstieg von 2.250 Euro im Vergleich zum Vorjahr. Reisen wird teurer

Verkehrsexperten sagen eine Preiserhöhung für Flugreisen voraus. Durchschnittlich 46 Prozent teurer soll das Fliegen werden. Das ist bedingt durch die Inflation, die Steigerung der Energiekosten und die Nachwirkungen der Coronapandemie.

Tierarztkosten steigen

Die Kosten für Behandlungen beim Tierarzt steigen dieses Jahr stark an. Der Grund dafür ist eine neue Gebührenordnung. Die höheren Preise sollen das Berufsbild ansprechender machen und die gestiegenen Kosten ausgleichen. Das bereitet Haustierfreunden nun Sorgen, denn der Preis einer einfachen Behandlung hat sich ungefähr verdoppelt.

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